Wintersemester 2023/24
Erasmus-Masterclass Lied und Lyrik an der MUK Wien (gemeinsam mit Tatjana Dravenau)
13.–16. November 2023
https://muk.ac.at/en/veranstaltung/erasmus-masterclass-lied-und-lyrik-mit-tatjana-dravenau-und-robert-schuetze-01.html
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Ruhr-Universität Bochum)
Download: Seminarplan —Videos zur Veranstaltung: YouTube
13.–16. November 2023
https://muk.ac.at/en/veranstaltung/erasmus-masterclass-lied-und-lyrik-mit-tatjana-dravenau-und-robert-schuetze-01.html
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Ruhr-Universität Bochum)
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Sommersemester 2023
Pastorale Inszenierungen, Pastorale-Inszenierungen (Ringvorlesung Literatur der Frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte, Folge 13, gemeinsam mit Nicola Kaminski) (für fortgeschrittene B.A.- und M.A.-Studierende)
Download: Semesterprogramm
Lyrik und Lied. Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Vertonungen – Die Motive ›Wald‹ und ›Sehnsucht‹ im Spiegel der Liedliteratur (Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste Essen; gemeinsam mit Tatjana Dravenau und Elisabeth Schmierer) (Proseminar, B.A.)
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Übung & Ringvorlesung, B.A.)
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Lyrik und Lied. Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Vertonungen – Die Motive ›Wald‹ und ›Sehnsucht‹ im Spiegel der Liedliteratur (Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste Essen; gemeinsam mit Tatjana Dravenau und Elisabeth Schmierer) (Proseminar, B.A.)
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Übung & Ringvorlesung, B.A.)
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Wintersemester 2022/23
Arbeitstechniken der Literaturwissenschaft (Übung, B.A.)
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Übung & Ringvorlesung, B.A.)
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (Übung & Ringvorlesung, B.A.)
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Sommersemester 2022
Poetik – Poesie – Performanz. Frühneuzeitliche Literatur zwischen Schrift und Aufführung (Ringvorlesung Literatur der Frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte, Folge 12, gemeinsam mit Nicola Kaminski) (für fortgeschrittene B.A.- und M.A.-Studierende)
Wintersemester 2021/22
Lyrik und Lied. Literaturwissenschaftliche Perspektiven auf Vertonungen (Kooperation mit der Folkwang Universität der Künste Essen; gemeinsam mit Tatjana Dravenau und Elisabeth Schmierer) (Proseminar, B.A.)
Download: Seminarplan
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (B.A.)
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft (B.A.)
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Sommersemester 2021
Arbeitstechniken der Literaturwissenschaft (propädeutische Übung)
zum Moodle-Kurs (Passwort: Gelehrtenrepublik) – Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
Verse der Frühen Neuzeit (Ringvorlesung), gemeinsam mit Nicola Kaminski und Nicolas Potysch
zum Moodle-Kurs (Passwort: Zäsur)
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
zum Moodle-Kurs (Passwort: gk21) – Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
zum Moodle-Kurs (Passwort: Gelehrtenrepublik) – Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
Verse der Frühen Neuzeit (Ringvorlesung), gemeinsam mit Nicola Kaminski und Nicolas Potysch
zum Moodle-Kurs (Passwort: Zäsur)
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
zum Moodle-Kurs (Passwort: gk21) – Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
Wintersemester 2020/21
Das Bürgerliche Trauerspiel und seine Folgen (Proseminar)
zum Moodle-Kurs (Passwort: Trauerspiel), Download: Seminarplan
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
zum Moodle-Kurs (Passwort: gk20) – Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
zum Moodle-Kurs (Passwort: Trauerspiel), Download: Seminarplan
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
zum Moodle-Kurs (Passwort: gk20) – Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
Sommersemester 2020
Arbeitstechniken der Literaturwissenschaft
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
zum Moodle-Kurs (Passwort: gk20), Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
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Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
zum Moodle-Kurs (Passwort: gk20), Download: Seminarplan – Videos zur Veranstaltung: YouTube
Wintersemester 2018/19
Clowns und Helden: Lessing (Proseminar)
Freitag, 10–12 Uhr, GABF 04/414
Zum Moodle-Kurs (Passwort: Heldenzeit)
Clowns und Helden bei Lessing? Fehlanzeige, könnte man meinen. Vollzieht sich doch im 18. Jahrhundert, wie man in so ziemlich jeder Literaturgeschichte erklärt bekommt, eine der folgenreichsten Theaterreformen auf dem Feld beider dramatischer Großgattungen: statt sächsischer Typenkomödie nunmehr rührendes Lustspiel, statt barocker Märtyrertragödie nunmehr bürgerliches Trauerspiel. Lessing sei Dank! Harte Zeiten für den tendenziell ordnungsstörenden, anarchisch agierenden Clown, harte Zeiten nicht minder für die ihr lächerliches Laster bereits im Namen führenden Narrenfiguren der Aufklärungskomödien. Und Helden? „Wer ist ein Held?“, fragt Lessings „schönes Ungeheuer“ Philotas. Ein Held, das ist ein Königssohn, gefangen im Feldlager des Feindes - ein Kind, das sich in Manövern grandioser rhetorischer Selbstüberlistung, dem affektiven Schwung erhitzter Einbildungskraft hingegeben bis in den Selbstmord fabuliert. Kein Stoiker, kein Märtyrer, kein gerechter König - ein trotziges Kind.
Unsere Agenda: Wir werden uns die anthropologischen und psychologischen Voraussetzungen ansehen, unter denen Lessing seine Auffassung von tragischen und komischen Charakteren etabliert. Wir schauen, wie Lessing an der Umwertung zweier Dramenkonstituenten einen literaturgeschichtlichen Umbruch inszeniert, Literaturpolitik betreibt. Wir schauen ferner, wo Clowns und Helden unterkommen: ob sie wiedergängerisch, in verkappter Gestalt in Lessings Texten selbst vagabundieren oder andernorts in Residuen des Närrischen und Heroischen landen. Dabei werfen wir Seitenblicke auf den Heroismus-Diskurs des mittleren 18. Jahrhunderts und kontextualisieren ihn theater- und dramengeschichtlich im historischen Längsschnitt. Das bedeutet: Wir lesen neben Lessing auch eine Handvoll Barockdramen, poetologische und theoretische Texte, zum Teil in Frakturschrift.
Damit Sie im Semester mehr Zeit für andere wundervolle Dinge haben, absolvieren Sie einen Teil des Lektürepensums bitte schon in den Ferien. Lesen Sie die folgenden Texte vorab:
[1] G.E. Lessing: Der junge Gelehrte. Stuttgart: Reclam 2002 (Reclams Universal-Bibliothek 37).
[2] G.E. Lessing: Der Freigeist. Stuttgart: Reclam 1980 (Reclams Universal-Bibliothek 9981).
[3] G.E. Lessing: Minna von Barnhelm. Stuttgart: Reclam 2002 (Reclams Universal-Bibliothek 10).
[4] Philotas. Ein Trauerspiel. Berlin: Voß 1759. (Text steht im Moodle-Kurs)
[5] Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, Friedrich Nicolai: Briefwechsel über das Trauerspiel. Herausgegeben und kommentiert von Jochen Schulte-Sasse. München: Winkler 1972. (Text steht im Moodle-Kurs)
[6] Andreas Gryphius: Catharina von Georgien. Stuttgart: Reclam 1975 (Reclams Universal-Bibliothek 9751).
Alle Anmeldungen in Campus Office landen anfangs auf der Warteliste. Einen Platz im Seminar bekommt dann jeder, der ein paar einfache Fragen zum Inhalt dieser Bücher beantwortet. Sie können die Aufgaben bereits ab Anfang September im zugehörigen Moodle-Kurs einsehen (Passwort: Heldenzeit) und sollten sie bitte spätestens bis zur ersten Sitzung bearbeitet haben. Genauere Hinweise zum Seminarablauf verschicke ich unmittelbar zum Semesterstart.
Zur Kreditierung: Aktive Mitarbeit weisen Sie nach, indem Sie jede Woche (!) eine kleinere schriftliche Aufgabe erledigen, außerdem eine Sitzung konzeptionell mitgestalten und die Diskussion leiten (Sitzungsmoderation). Für einen Leistungsnachweis können Sie zu den üblichen Konditionen zusätzlich eine mündliche Prüfung absolvieren oder eine Hausarbeit schreiben.
Freitag, 10–12 Uhr, GABF 04/414
Zum Moodle-Kurs (Passwort: Heldenzeit)
Clowns und Helden bei Lessing? Fehlanzeige, könnte man meinen. Vollzieht sich doch im 18. Jahrhundert, wie man in so ziemlich jeder Literaturgeschichte erklärt bekommt, eine der folgenreichsten Theaterreformen auf dem Feld beider dramatischer Großgattungen: statt sächsischer Typenkomödie nunmehr rührendes Lustspiel, statt barocker Märtyrertragödie nunmehr bürgerliches Trauerspiel. Lessing sei Dank! Harte Zeiten für den tendenziell ordnungsstörenden, anarchisch agierenden Clown, harte Zeiten nicht minder für die ihr lächerliches Laster bereits im Namen führenden Narrenfiguren der Aufklärungskomödien. Und Helden? „Wer ist ein Held?“, fragt Lessings „schönes Ungeheuer“ Philotas. Ein Held, das ist ein Königssohn, gefangen im Feldlager des Feindes - ein Kind, das sich in Manövern grandioser rhetorischer Selbstüberlistung, dem affektiven Schwung erhitzter Einbildungskraft hingegeben bis in den Selbstmord fabuliert. Kein Stoiker, kein Märtyrer, kein gerechter König - ein trotziges Kind.
Unsere Agenda: Wir werden uns die anthropologischen und psychologischen Voraussetzungen ansehen, unter denen Lessing seine Auffassung von tragischen und komischen Charakteren etabliert. Wir schauen, wie Lessing an der Umwertung zweier Dramenkonstituenten einen literaturgeschichtlichen Umbruch inszeniert, Literaturpolitik betreibt. Wir schauen ferner, wo Clowns und Helden unterkommen: ob sie wiedergängerisch, in verkappter Gestalt in Lessings Texten selbst vagabundieren oder andernorts in Residuen des Närrischen und Heroischen landen. Dabei werfen wir Seitenblicke auf den Heroismus-Diskurs des mittleren 18. Jahrhunderts und kontextualisieren ihn theater- und dramengeschichtlich im historischen Längsschnitt. Das bedeutet: Wir lesen neben Lessing auch eine Handvoll Barockdramen, poetologische und theoretische Texte, zum Teil in Frakturschrift.
Damit Sie im Semester mehr Zeit für andere wundervolle Dinge haben, absolvieren Sie einen Teil des Lektürepensums bitte schon in den Ferien. Lesen Sie die folgenden Texte vorab:
[1] G.E. Lessing: Der junge Gelehrte. Stuttgart: Reclam 2002 (Reclams Universal-Bibliothek 37).
[2] G.E. Lessing: Der Freigeist. Stuttgart: Reclam 1980 (Reclams Universal-Bibliothek 9981).
[3] G.E. Lessing: Minna von Barnhelm. Stuttgart: Reclam 2002 (Reclams Universal-Bibliothek 10).
[4] Philotas. Ein Trauerspiel. Berlin: Voß 1759. (Text steht im Moodle-Kurs)
[5] Gotthold Ephraim Lessing, Moses Mendelssohn, Friedrich Nicolai: Briefwechsel über das Trauerspiel. Herausgegeben und kommentiert von Jochen Schulte-Sasse. München: Winkler 1972. (Text steht im Moodle-Kurs)
[6] Andreas Gryphius: Catharina von Georgien. Stuttgart: Reclam 1975 (Reclams Universal-Bibliothek 9751).
Alle Anmeldungen in Campus Office landen anfangs auf der Warteliste. Einen Platz im Seminar bekommt dann jeder, der ein paar einfache Fragen zum Inhalt dieser Bücher beantwortet. Sie können die Aufgaben bereits ab Anfang September im zugehörigen Moodle-Kurs einsehen (Passwort: Heldenzeit) und sollten sie bitte spätestens bis zur ersten Sitzung bearbeitet haben. Genauere Hinweise zum Seminarablauf verschicke ich unmittelbar zum Semesterstart.
Zur Kreditierung: Aktive Mitarbeit weisen Sie nach, indem Sie jede Woche (!) eine kleinere schriftliche Aufgabe erledigen, außerdem eine Sitzung konzeptionell mitgestalten und die Diskussion leiten (Sitzungsmoderation). Für einen Leistungsnachweis können Sie zu den üblichen Konditionen zusätzlich eine mündliche Prüfung absolvieren oder eine Hausarbeit schreiben.
Sommersemester 2018
Nirgendwo (Proseminar)
Montag, 10–12 Uhr, GABF 04/414
“Schlaraffenland, lat. Utopia, welches im Deutschen Nirgendswo heissen könnte, ist kein wirckliches, sondern erdichtetes und moralisches Land“, konstatiert im frühen 18. Jahrhundert Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon. Im Proseminar wollen wir uns auf Spurensuche nach diesem eigentümlichen Nirgendwo begeben, das seinen Ort ja gerade im Erdichteten, in der Literatur zu beziehen scheint. Lesen werden wir im weitesten Sinne utopische Texte von der Reformationszeit bis in die Gegenwart. Im historischen Längsschnitt legen wir besonderes Augenmerk auf die erzählerischen Verfahren, durch die Utopien hervorgebracht werden, auf das breite Gattungsspektrum utopischer Reflexion (von der politischen Rede über das Manifest bis hin zur Romanform), schließlich auf das jeweils vorausgesetzte oder wirksame Wissen von der dichterischen Einbildungskraft. Wie kommt es, dass gerade der Dichtung zugemutet wird, Alternativen zum Hier und Jetzt zu erfinden, gesellschaftliche Ordnungsmodelle zu antizipieren oder unter negativen Vorzeichen als dystopischen Irrweg vor Augen zu stellen? Gibt es gefährliche Utopien? Entfaltet das dichterische Ausstaffieren eines „Schlaraffenlandes“ womöglich sedative Wirkung und hemmt progressive politische Tendenzen? Oder zeichnet sich umgekehrt zumal die Gegenwart eines omnipräsenten, alles inkludierenden Kapitalismus durch einen Mangel an Utopie aus, verlangt mithin gar nach einem erdichteten „Anderswo“ und „Nirgendwo“ als Alternative zum ökonomischen „Überall“? Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, werden wir flankierend zu den im engeren Sinne literarischen Werken auch utopietheoretische Texte hinzuziehen (u.a. von Vertretern der Kritischen Theorie und aus der aktuellen kultur- und poptheoretischen Debatte).
Montag, 10–12 Uhr, GABF 04/414
“Schlaraffenland, lat. Utopia, welches im Deutschen Nirgendswo heissen könnte, ist kein wirckliches, sondern erdichtetes und moralisches Land“, konstatiert im frühen 18. Jahrhundert Zedlers Grosses vollständiges Universal-Lexicon. Im Proseminar wollen wir uns auf Spurensuche nach diesem eigentümlichen Nirgendwo begeben, das seinen Ort ja gerade im Erdichteten, in der Literatur zu beziehen scheint. Lesen werden wir im weitesten Sinne utopische Texte von der Reformationszeit bis in die Gegenwart. Im historischen Längsschnitt legen wir besonderes Augenmerk auf die erzählerischen Verfahren, durch die Utopien hervorgebracht werden, auf das breite Gattungsspektrum utopischer Reflexion (von der politischen Rede über das Manifest bis hin zur Romanform), schließlich auf das jeweils vorausgesetzte oder wirksame Wissen von der dichterischen Einbildungskraft. Wie kommt es, dass gerade der Dichtung zugemutet wird, Alternativen zum Hier und Jetzt zu erfinden, gesellschaftliche Ordnungsmodelle zu antizipieren oder unter negativen Vorzeichen als dystopischen Irrweg vor Augen zu stellen? Gibt es gefährliche Utopien? Entfaltet das dichterische Ausstaffieren eines „Schlaraffenlandes“ womöglich sedative Wirkung und hemmt progressive politische Tendenzen? Oder zeichnet sich umgekehrt zumal die Gegenwart eines omnipräsenten, alles inkludierenden Kapitalismus durch einen Mangel an Utopie aus, verlangt mithin gar nach einem erdichteten „Anderswo“ und „Nirgendwo“ als Alternative zum ökonomischen „Überall“? Um diesen und anderen Fragen nachzugehen, werden wir flankierend zu den im engeren Sinne literarischen Werken auch utopietheoretische Texte hinzuziehen (u.a. von Vertretern der Kritischen Theorie und aus der aktuellen kultur- und poptheoretischen Debatte).
Sommersemester 2018
Krieg. Literatur der Frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte, neunte Folge
Ringvorlesung. Gemeinsam mit Andreas Beck, Nicola Kaminski und Nicolas Potysch.
Montag, 12–14 Uhr, HGB 20
Sie ist mehr als Vanitas und Memento Mori, mehr als Weltekel und obsessive Jenseitsorientierung, mehr als rhetorisches Geklapper und überladener Schwulst: Die Literatur der Frühen Neuzeit zeigt sich weitaus vielgestaltiger, als solch überstrapazierte Schlagworte suggerieren, deren bequeme Anwendung die Texte nicht selten, leider, eher zum Schweigen als zum Sprechen bringt. Nun lässt sich gegen den langweilig-verengten Tunnelblick durchaus etwas unternehmen. Unsere Ringvorlesung, die sich an fortgeschrittene Bachelor- sowie an Master-Studierende richtet, vermeidet klischeelastige Monotonie: In diesem Sommer, in dem sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400. Mal jährt, widmen wir uns den Wechselwirkungen zwischen Literatur und Krieg in der Frühen Neuzeit, um ihrem staunenden Blick zu zeigen, welch faszinierende Spuren kriegerische Auseinandersetzungen in Literatur und Kunst hinterlassen, wie Literatur selbst zum Schauplatz von Krieg wird und wie literarische Texte umgekehrt an der Wirklichkeit des Krieges mitschreiben. Neben dem kriegsaffinen Höhenkamm der Barockliteratur – Grimmelshausens „Simplicissimus Teutsch“ zum Beispiel – vergessen wir auf unseren Streifzügen auch solche Texte nicht, die abseits des Kanons ein unverdientes Schattendasein fristen.
Im Mittelpunkt der Vorträge steht jeweils ein überschaubarer, meist im engeren Sinn literarischer Schlüsseltext, der eingehend auf seine kulturgeschichtliche Relevanz hin untersucht wird. Über den literaturwissenschaftlichen Tellerrand hinaus gehen wir zudem gezielt in den interdisziplinären Austausch (u.a. mit Geschichtswissenschaft, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte), um frische und andere Perspektiven auf Gegenstände und Ereignisse zu gewinnen. So erlaubt es die Veranstaltung, frühneuzeitliche literarische Texte in ihren Beziehungen nach Außen wahrzunehmen – und nicht minder unsere Bochumer Germanistik: Für einen Teil der Vorlesungseinheiten laden wir auswärtige Dozenten nach Bochum ein, so daß Sie Gelegenheit bekommen, renommierte Frühneuzeitspezialisten anderer Universitäten kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren.
Ringvorlesung. Gemeinsam mit Andreas Beck, Nicola Kaminski und Nicolas Potysch.
Montag, 12–14 Uhr, HGB 20
Sie ist mehr als Vanitas und Memento Mori, mehr als Weltekel und obsessive Jenseitsorientierung, mehr als rhetorisches Geklapper und überladener Schwulst: Die Literatur der Frühen Neuzeit zeigt sich weitaus vielgestaltiger, als solch überstrapazierte Schlagworte suggerieren, deren bequeme Anwendung die Texte nicht selten, leider, eher zum Schweigen als zum Sprechen bringt. Nun lässt sich gegen den langweilig-verengten Tunnelblick durchaus etwas unternehmen. Unsere Ringvorlesung, die sich an fortgeschrittene Bachelor- sowie an Master-Studierende richtet, vermeidet klischeelastige Monotonie: In diesem Sommer, in dem sich der Beginn des Dreißigjährigen Krieges zum 400. Mal jährt, widmen wir uns den Wechselwirkungen zwischen Literatur und Krieg in der Frühen Neuzeit, um ihrem staunenden Blick zu zeigen, welch faszinierende Spuren kriegerische Auseinandersetzungen in Literatur und Kunst hinterlassen, wie Literatur selbst zum Schauplatz von Krieg wird und wie literarische Texte umgekehrt an der Wirklichkeit des Krieges mitschreiben. Neben dem kriegsaffinen Höhenkamm der Barockliteratur – Grimmelshausens „Simplicissimus Teutsch“ zum Beispiel – vergessen wir auf unseren Streifzügen auch solche Texte nicht, die abseits des Kanons ein unverdientes Schattendasein fristen.
Im Mittelpunkt der Vorträge steht jeweils ein überschaubarer, meist im engeren Sinn literarischer Schlüsseltext, der eingehend auf seine kulturgeschichtliche Relevanz hin untersucht wird. Über den literaturwissenschaftlichen Tellerrand hinaus gehen wir zudem gezielt in den interdisziplinären Austausch (u.a. mit Geschichtswissenschaft, Musikwissenschaft, Kunstgeschichte), um frische und andere Perspektiven auf Gegenstände und Ereignisse zu gewinnen. So erlaubt es die Veranstaltung, frühneuzeitliche literarische Texte in ihren Beziehungen nach Außen wahrzunehmen – und nicht minder unsere Bochumer Germanistik: Für einen Teil der Vorlesungseinheiten laden wir auswärtige Dozenten nach Bochum ein, so daß Sie Gelegenheit bekommen, renommierte Frühneuzeitspezialisten anderer Universitäten kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren.
Wintersemester 2017/18
Fiktionalität in der Frühen Neuzeit: Grimmelshausens Romanpoetik (Proseminar)
Freitag, 16–18 Uhr, GABF 04/414
Allesamt Außenseiter, Outlaws sind sie, die Helden Grimmelshausens: Da stolpert ein einsiedelnder Hirtenjunge mit großen Augen und kindlichem Staunen durch das grotesk verzerrte Kriegspanorama. Da begibt sich eine Landstörtzerin, wieder und wieder von brutaler Soldateska verschleppt und vergewaltigt, auf Rachefeldzug. Da schlägt sich ein verhärmter Musketier kriegsgezeichnet, holzbeinig, verarmt auf den Marktplätzen mit Gaukelstückchen durch. Von der Peripherie der Gesellschaft oder – wie es gern heißt – ›von unten‹, aus dem Dreck des Schlachtfelds, aus schäbigen Schenken und brennenden Scheunen, in Hurenhäusern und von Trosswagen, beobachten die Vaganten den ganz normalen Wahnsinn einer aus den Fugen geratenen Welt: mittendrin als handelnd Betroffene, mal angriffslustig, bissig, mal distanzsuchend, reflektiert. Die Vielzahl ihrer Sichtweisen – inkompatibel, sich aneinander reibend, wechselseitig kommentierend und dementierend – fügt sich zum polyperspektivischen Romanprojekt der sogenannten simplicianischen Schriften, einem auf Fortsetzung, Erweiterung drängenden Erzählen, das sich potentiell bis ins Unendliche, ad infinitum erstreckt.
Im Proseminar wollen wir uns vor allem den Simplicissimus zunächst inhaltlich und erzähltechnisch erschließen, ihn außerdem auf relevante kulturelle Kontexte und Wissenshorizonte untersuchen (Dreißigjähriger Krieg, Ökonomie, Astrologie, Staatstheorie). Als Leitfrage wird uns besonders beschäftigen, welche Rolle der Einbildungskraft zum einen poetologisch, als Einbildungskraft des Dichters, zum andern innerhalb der Romanwelt selbst zukommt. Welches konstruktive, mitunter bedrohliche Potential entfaltet die Fähigkeit des »Phantasten«, Wirklichkeit zu verfremden, zu erfinden, zu erdichten? Wie werden aus den Träumen des Einfältigen oder aus den Visionen des wahnsinnigen Narren alternative Ordnungsmodelle, gesellschaftliche Utopien? Welchen Beitrag leistet hier die Romanform? Und welche Spielräume des Fingierens eröffnen sich in einer Epoche, die doch – wie man zu wissen glaubt – ganz erpicht ist auf rhetorisch-poetologisch gezähmtes Dichten, auf Konvention und Ordnung, kurzum: darauf, der wuchernden Einbildungskraft den Riegel vorzuschieben?
Freitag, 16–18 Uhr, GABF 04/414
Allesamt Außenseiter, Outlaws sind sie, die Helden Grimmelshausens: Da stolpert ein einsiedelnder Hirtenjunge mit großen Augen und kindlichem Staunen durch das grotesk verzerrte Kriegspanorama. Da begibt sich eine Landstörtzerin, wieder und wieder von brutaler Soldateska verschleppt und vergewaltigt, auf Rachefeldzug. Da schlägt sich ein verhärmter Musketier kriegsgezeichnet, holzbeinig, verarmt auf den Marktplätzen mit Gaukelstückchen durch. Von der Peripherie der Gesellschaft oder – wie es gern heißt – ›von unten‹, aus dem Dreck des Schlachtfelds, aus schäbigen Schenken und brennenden Scheunen, in Hurenhäusern und von Trosswagen, beobachten die Vaganten den ganz normalen Wahnsinn einer aus den Fugen geratenen Welt: mittendrin als handelnd Betroffene, mal angriffslustig, bissig, mal distanzsuchend, reflektiert. Die Vielzahl ihrer Sichtweisen – inkompatibel, sich aneinander reibend, wechselseitig kommentierend und dementierend – fügt sich zum polyperspektivischen Romanprojekt der sogenannten simplicianischen Schriften, einem auf Fortsetzung, Erweiterung drängenden Erzählen, das sich potentiell bis ins Unendliche, ad infinitum erstreckt.
Im Proseminar wollen wir uns vor allem den Simplicissimus zunächst inhaltlich und erzähltechnisch erschließen, ihn außerdem auf relevante kulturelle Kontexte und Wissenshorizonte untersuchen (Dreißigjähriger Krieg, Ökonomie, Astrologie, Staatstheorie). Als Leitfrage wird uns besonders beschäftigen, welche Rolle der Einbildungskraft zum einen poetologisch, als Einbildungskraft des Dichters, zum andern innerhalb der Romanwelt selbst zukommt. Welches konstruktive, mitunter bedrohliche Potential entfaltet die Fähigkeit des »Phantasten«, Wirklichkeit zu verfremden, zu erfinden, zu erdichten? Wie werden aus den Träumen des Einfältigen oder aus den Visionen des wahnsinnigen Narren alternative Ordnungsmodelle, gesellschaftliche Utopien? Welchen Beitrag leistet hier die Romanform? Und welche Spielräume des Fingierens eröffnen sich in einer Epoche, die doch – wie man zu wissen glaubt – ganz erpicht ist auf rhetorisch-poetologisch gezähmtes Dichten, auf Konvention und Ordnung, kurzum: darauf, der wuchernden Einbildungskraft den Riegel vorzuschieben?
Sommersemester 2017
Subtile Ohren. Dichten und Hören von der Frühen Neuzeit bis in die Gegenwart
Proseminar
Donnerstag, 14-16 Uhr, Raum GBCF 04/511
Illustrierte Flugblätter, Figurengedichte, hochartifizielle Kupferstichportale, verschnörkelte Vignetten und kunstvoll verbrämte Initiale – wer frühneuzeitliche Drucke mustert, der flaniert, so scheint es, in einer ausgesprochen visuellen Epoche. Leicht tritt hinter der auffälligen Optik zurück, dass die Texte über nicht minder prononcierte klangliche Qualitäten verfügen. Qualitäten zumal, mit denen sich in einer Zeit, in der nicht unerhebliche Teile der Literatur vorgetragen, verlautlicht, mitunter gesungen wurden, auch die Dichtungslehren befassen. Wie Literatur klingt und klingen soll, welche Rolle die Ohren beim Dichten spielen und inwieweit der Klang am Sinn von Texten mitarbeitet – das sind Fragen, denen wir im Proseminar nachgehen wollen anhand ausgewählter Gedichte, Poetiken, Libretti, musik- und klangtheoretischer Texte. Der Schwerpunkt liegt im 17. und frühen 18. Jahrhundert, hier und da werden wir uns gleichwohl auf Exkursionen in die jüngere Vergangenheit begeben.
Proseminar
Donnerstag, 14-16 Uhr, Raum GBCF 04/511
Illustrierte Flugblätter, Figurengedichte, hochartifizielle Kupferstichportale, verschnörkelte Vignetten und kunstvoll verbrämte Initiale – wer frühneuzeitliche Drucke mustert, der flaniert, so scheint es, in einer ausgesprochen visuellen Epoche. Leicht tritt hinter der auffälligen Optik zurück, dass die Texte über nicht minder prononcierte klangliche Qualitäten verfügen. Qualitäten zumal, mit denen sich in einer Zeit, in der nicht unerhebliche Teile der Literatur vorgetragen, verlautlicht, mitunter gesungen wurden, auch die Dichtungslehren befassen. Wie Literatur klingt und klingen soll, welche Rolle die Ohren beim Dichten spielen und inwieweit der Klang am Sinn von Texten mitarbeitet – das sind Fragen, denen wir im Proseminar nachgehen wollen anhand ausgewählter Gedichte, Poetiken, Libretti, musik- und klangtheoretischer Texte. Der Schwerpunkt liegt im 17. und frühen 18. Jahrhundert, hier und da werden wir uns gleichwohl auf Exkursionen in die jüngere Vergangenheit begeben.
Sommersemester 2017
Literatur der Frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte:
achte Folge – Luther und die Folgen
Ringvorlesung; gemeinsam mit Nicola Kaminski und Andreas Beck
Montag, 12-14 Uhr, HGB 50
Die Literatur der Frühen Neuzeit, die einen der profilbildenden Schwerpunkte des Bochumer M.A.-Studiums darstellt, ist mehr als ›Vanitas‹, ›Memento mori‹, ›Carpe diem‹, mehr als ›Pest‹ und ›Krieg‹ – sie ist weitaus vielgestaltiger, als diese überstrapazierten Schlagworte suggerieren, deren bequeme Anwendung frühneuzeitliche Texte nicht selten, leider, eher zum Schweigen als zum Sprechen bringt. Aber gegen einen solchen langweilig-verengten Tunnelblick lässt sich etwas unternehmen. Unsere Ringvorlesung, die sich an fortgeschrittene Bachelor- sowie an Master-Studierende richtet, vermeidet klischeelastige Monotonie: In diesem Sommer, dem Sommer des Reformationsjahr(e)s, werden wir uns ›Luther und den Folgen‹ widmen – um Ihrem staunenden Blick zu zeigen, wie die Reformation die mitteleuropäische Kultur in sämtlichen Bereichen nachhaltig und bis heute spürbar geprägt hat. Behandelt werden wichtige, durchaus auch weniger bekannte kulturhistorische Szenarien – die nicht nur auf dem Gebiet deutscher Sprache und Literatur spielen, sondern auch auf dem der Theologie, Juristerei, Musik und bildenden Kunst. Dabei verschwimmt die Vortragsreihe nicht in vager Textferne, sondern bietet prägnante, exemplarische Analysen: Im Mittelpunkt der Vorträge steht jeweils ein überschaubarer, meist im engeren Sinn literarischer Schlüsseltext, der eingehend auf seine kulturgeschichtliche Relevanz hin untersucht wird.
Derart erlaubt die Veranstaltung, frühneuzeitliche literarische Texte in ihren Beziehungen nach ›Außen‹ wahrzunehmen - und ebenso unsere Bochumer Germanistik: Für einen nicht unwesentlichen Anteil der Vorlesungseinheiten laden wir auswärtige Dozenten nach Bochum ein, so daß Sie Gelegenheit bekommen, renommierte Frühneuzeitspezialisten anderer Universitäten kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren.
Literatur der Frühen Neuzeit und ihre kulturellen Kontexte:
achte Folge – Luther und die Folgen
Ringvorlesung; gemeinsam mit Nicola Kaminski und Andreas Beck
Montag, 12-14 Uhr, HGB 50
Die Literatur der Frühen Neuzeit, die einen der profilbildenden Schwerpunkte des Bochumer M.A.-Studiums darstellt, ist mehr als ›Vanitas‹, ›Memento mori‹, ›Carpe diem‹, mehr als ›Pest‹ und ›Krieg‹ – sie ist weitaus vielgestaltiger, als diese überstrapazierten Schlagworte suggerieren, deren bequeme Anwendung frühneuzeitliche Texte nicht selten, leider, eher zum Schweigen als zum Sprechen bringt. Aber gegen einen solchen langweilig-verengten Tunnelblick lässt sich etwas unternehmen. Unsere Ringvorlesung, die sich an fortgeschrittene Bachelor- sowie an Master-Studierende richtet, vermeidet klischeelastige Monotonie: In diesem Sommer, dem Sommer des Reformationsjahr(e)s, werden wir uns ›Luther und den Folgen‹ widmen – um Ihrem staunenden Blick zu zeigen, wie die Reformation die mitteleuropäische Kultur in sämtlichen Bereichen nachhaltig und bis heute spürbar geprägt hat. Behandelt werden wichtige, durchaus auch weniger bekannte kulturhistorische Szenarien – die nicht nur auf dem Gebiet deutscher Sprache und Literatur spielen, sondern auch auf dem der Theologie, Juristerei, Musik und bildenden Kunst. Dabei verschwimmt die Vortragsreihe nicht in vager Textferne, sondern bietet prägnante, exemplarische Analysen: Im Mittelpunkt der Vorträge steht jeweils ein überschaubarer, meist im engeren Sinn literarischer Schlüsseltext, der eingehend auf seine kulturgeschichtliche Relevanz hin untersucht wird.
Derart erlaubt die Veranstaltung, frühneuzeitliche literarische Texte in ihren Beziehungen nach ›Außen‹ wahrzunehmen - und ebenso unsere Bochumer Germanistik: Für einen nicht unwesentlichen Anteil der Vorlesungseinheiten laden wir auswärtige Dozenten nach Bochum ein, so daß Sie Gelegenheit bekommen, renommierte Frühneuzeitspezialisten anderer Universitäten kennenzulernen und mit ihnen zu diskutieren.
Sommersemester 2017
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Mittwoch, 11:00 - 14:00 Uhr, Raum GABF 04/414
Der Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft führt ein in zentrale Gegenstandsbereiche des Faches. An exemplarischen Texten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart werden die vorgestellten Sachverhalte anschaulich gemacht; in der anschließenden gemeinsamen Erarbeitung bietet er StudienanfängerInnen die Gelegenheit, mündlich (und ggf. schriftlich) eigene Deutungsansätze zu entwickeln und das dazu erforderliche methodische Handwerkszeug zu erlernen: Textbeschreibung und -analyse, Formulieren literaturwissenschaftlicher Fragen und Argumente, poetologische, gattungs- und literaturgeschichtliche Einordnung literarischer Texte, Umgang mit Forschungsliteratur.
Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft
Mittwoch, 11:00 - 14:00 Uhr, Raum GABF 04/414
Der Grundkurs Neuere deutsche Literaturwissenschaft führt ein in zentrale Gegenstandsbereiche des Faches. An exemplarischen Texten von der Frühen Neuzeit bis zur Gegenwart werden die vorgestellten Sachverhalte anschaulich gemacht; in der anschließenden gemeinsamen Erarbeitung bietet er StudienanfängerInnen die Gelegenheit, mündlich (und ggf. schriftlich) eigene Deutungsansätze zu entwickeln und das dazu erforderliche methodische Handwerkszeug zu erlernen: Textbeschreibung und -analyse, Formulieren literaturwissenschaftlicher Fragen und Argumente, poetologische, gattungs- und literaturgeschichtliche Einordnung literarischer Texte, Umgang mit Forschungsliteratur.
Wintersemester 2016/17
Andreas Gryphius. Kulturgeschichtliche Perspektiven auf das Werk eines ›Barockdichters‹ Proseminar, Blockveranstaltung
Termine:
8. März – 10. März 2017, 11:00‑14:00 Uhr (s.t.)
13. März – 16. März 2017, 11:00‑14:00 Uhr (s.t.)
»Menschliches Elende«, »Thränen des Vaterlandes«, »Es ist alles Eitel« – jeder kennt eine Handvoll Gryphius-Sonette. In Schulbüchern und Oberstufen-Kursen haben sie Unterschlupf gefunden, zitatsuchende Feuilleton-Redakteure wissen hier auf ihren Beutezügen unermüdlich zu wildern. Folgt man der Fährte, steht man plötzlich – wie könnte es anders sein – vor jener Karikatur, die Günter Grass vom »Meister der Düsternis« gezeichnet hat: Gryphius? Das ist Vanitas und Weltverachtung, »üppige Trauer« und »lustvolle Leidversessenheit«.
Im Proseminar wollen wir die liebgewonnenen stilgeschichtlichen oder ›weltanschaulichen‹ Kategorien, auf denen dieses Gryphius-Bild beruht, mit neueren kulturgeschichtlichen Perspektiven konfrontieren. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Wechselwirkungen zwischen Poesie und Theologie, Geschichte, Politik, Poetik. Der Kurs eignet sich insofern hervorragend als Erstkontakt mit frühneuzeitlicher Literatur und bietet einen Einstieg in die Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.
Zum Ablauf: Es handelt sich um ein Blockseminar. Das bedeutet, es ist zwingend erforderlich, dass Sie sämtliche Texte bereits vor der ersten Sitzung gründlich gelesen haben. Einen Teil der Texte können Sie ab Anfang Januar in einem Moodle-Kurs abrufen (siehe Link unten). Darüber hinaus schaffen Sie sich bitte die folgenden Reclam-Heftchen an:
Termine:
8. März – 10. März 2017, 11:00‑14:00 Uhr (s.t.)
13. März – 16. März 2017, 11:00‑14:00 Uhr (s.t.)
»Menschliches Elende«, »Thränen des Vaterlandes«, »Es ist alles Eitel« – jeder kennt eine Handvoll Gryphius-Sonette. In Schulbüchern und Oberstufen-Kursen haben sie Unterschlupf gefunden, zitatsuchende Feuilleton-Redakteure wissen hier auf ihren Beutezügen unermüdlich zu wildern. Folgt man der Fährte, steht man plötzlich – wie könnte es anders sein – vor jener Karikatur, die Günter Grass vom »Meister der Düsternis« gezeichnet hat: Gryphius? Das ist Vanitas und Weltverachtung, »üppige Trauer« und »lustvolle Leidversessenheit«.
Im Proseminar wollen wir die liebgewonnenen stilgeschichtlichen oder ›weltanschaulichen‹ Kategorien, auf denen dieses Gryphius-Bild beruht, mit neueren kulturgeschichtlichen Perspektiven konfrontieren. Besonderes Augenmerk legen wir dabei auf die Wechselwirkungen zwischen Poesie und Theologie, Geschichte, Politik, Poetik. Der Kurs eignet sich insofern hervorragend als Erstkontakt mit frühneuzeitlicher Literatur und bietet einen Einstieg in die Kulturgeschichte der Frühen Neuzeit.
Zum Ablauf: Es handelt sich um ein Blockseminar. Das bedeutet, es ist zwingend erforderlich, dass Sie sämtliche Texte bereits vor der ersten Sitzung gründlich gelesen haben. Einen Teil der Texte können Sie ab Anfang Januar in einem Moodle-Kurs abrufen (siehe Link unten). Darüber hinaus schaffen Sie sich bitte die folgenden Reclam-Heftchen an:
- Andreas Gryphius: Absurda Comica Oder Herr Peter Squentz. Schimpfspiel. Kritische Ausgabe. Hg. von Gerhard Dünnhaupt und Karl-Heinz Habersetzer. Stuttgart 1983 (Reclams Universal-Bibliothek 7982).
- Andreas Gryphius: Carolus Stuardus. Trauerspiel. Hg. von Hans Wagener. Stuttgart 1972 (Reclams Universal-Bibliothek 9366).
- Andreas Gryphius: Catharina von Georgien. Trauerspiel. Hg. von Alois M. Haas. Stuttgart 1975 (Reclams Universal-Bibliothek 9751).
- Andreas Gryphius: Horribilicribrifax Teutsch. Scherzspiel. Hg. von Gerhard Dünnhaupt. Stuttgart 2002 (Reclams Universal-Bibliothek 688).
Sommersemester 2015
Poetik/Poesie. Zur Geschichte einer Differenz in der Frühen Neuzeit
Freitag, 10-12 c.t., GBCF 04/358
Vom frühen 17. bis zum frühen 18. Jahrhundert erscheinen über 50 deutschsprachige Poetiken, teils dickleibige 'Dichtungslehrbücher' - oder wie es in der Sprache der Zeit häufiger heißt: Dicht- und Reimkünste. Einer einfachen Sichtweise zufolge vermitteln sie in Lehrsätzen und Beispielen, wie ein 'Gedicht' herzustellen ist, hätten - anachronistisch gesprochen - also durchaus etwas von Handwerkslehren oder Rezeptbüchern: Die Poetik schreibt vor, der Dichter führt aus. Im Proseminar wollen wir uns zunächst Klarheit darüber verschaffen, was eine Poetik ist, nach welchen Spielregeln diese für uns so fremd gewordene Textgattung funktioniert und auf welchen Voraussetzungen ihr Regelsystem beruht. In einem zweiten Schritt schauen wir uns dann an, wie theoretische Anweisung und dichterische Praxis (sofern man sie überhaupt als zwei klar getrennte Bereiche auffassen kann) interagieren: Zur Debatte stehen unter anderem die Rolle des Exempels innerhalb der Poetik, das Verhältnis zwischen 'orthodoxer' Dichtungslehre und (möglicherweise abweichenden?) Poetiken in Vor- und Nachreden, die immanente Poetik frühneuzeitlicher Dichtung oder auch Poetiken, die selbst Dichtung sind.
Freitag, 10-12 c.t., GBCF 04/358
Vom frühen 17. bis zum frühen 18. Jahrhundert erscheinen über 50 deutschsprachige Poetiken, teils dickleibige 'Dichtungslehrbücher' - oder wie es in der Sprache der Zeit häufiger heißt: Dicht- und Reimkünste. Einer einfachen Sichtweise zufolge vermitteln sie in Lehrsätzen und Beispielen, wie ein 'Gedicht' herzustellen ist, hätten - anachronistisch gesprochen - also durchaus etwas von Handwerkslehren oder Rezeptbüchern: Die Poetik schreibt vor, der Dichter führt aus. Im Proseminar wollen wir uns zunächst Klarheit darüber verschaffen, was eine Poetik ist, nach welchen Spielregeln diese für uns so fremd gewordene Textgattung funktioniert und auf welchen Voraussetzungen ihr Regelsystem beruht. In einem zweiten Schritt schauen wir uns dann an, wie theoretische Anweisung und dichterische Praxis (sofern man sie überhaupt als zwei klar getrennte Bereiche auffassen kann) interagieren: Zur Debatte stehen unter anderem die Rolle des Exempels innerhalb der Poetik, das Verhältnis zwischen 'orthodoxer' Dichtungslehre und (möglicherweise abweichenden?) Poetiken in Vor- und Nachreden, die immanente Poetik frühneuzeitlicher Dichtung oder auch Poetiken, die selbst Dichtung sind.